Hilfe / FAQ
Das BARF-FAQ von haustierkost.de beantwortet gerade Neulingen beim BARFEN von Hunden und Katzen alle Fragen, die ihnen rund um die biologisch artgerechte Rohfütterung unter den Fingernägeln brennen. Das Team unseres BARF-Shops liebt Tiere! Daher wissen wir um die Bedeutung einer gesunden, abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung für unsere kleinen und großen Fellnasen und ihr Wohl liegt uns am Herzen. In unserem BARF-FAQ lassen wir unsere Kundinnen und Kunden deswegen liebend gern an diesem Wissen teilhaben.
BARF bei Hunden
Ist der Verzehr von rohem Fleisch für Hunde gefährlich?
Die Antwort lautet NEIN. Da Hunde die Verdauung eines Karnivoren (Fleischfressers) haben – die sie von ihren Vorfahren den Wölfen geerbt haben – ist ihre Verdauung auf rohes Fleisch ausgerichtet. Nicht zuletzt ist die Magensäure des Hundes sehr stark und kann problemlos alles verdauen, was ein Hund in freier Wildbahn fressen würde, z.B. bei einem erbeuteten Tier auch die Knochen, das Fell und den Knorpel.
Wie stelle ich am besten um?
Einen gesunden Hund kannst Du von jetzt auf gleich umstellen. Füttere am Abend vorher die letzte Mahlzeit des Fertigfutters und am nächsten Tag starten sie mit dem Barfen.
Bei empfindlichen Hunden kann es sinnvoll sein, den Hund zunächst fasten zu lassen und dann langsam mit dem Barfen anzufangen. Dafür füttere zunächst mehrere kleine Fleisch- Mahlzeiten und fügen nach und nach weitere Komponenten (Gemüse/Obst,Kräuter,Zusätze,Knochen,Öl) hinzu.
Wie viel Futter braucht ein Hund täglich?
Die Futtermenge hängt primär von Faktoren wie Alter, Aktivitäten, Rasse ab. Eine Faustregel besagt, ein ausgewachsener Hund braucht ca. 2% seines Körpergewichts an Futter pro Tag. Das sind 600 Gramm Futter für einen Hund, der 30 kg wiegt. Die tägliche Portion Futter sollte zu etwa 70–80 % aus tierischem Anteil und 20-30% aus pflanzlichen Anteil bestehen. Diese Rechnung ist natürlich nur eine Richtgröße und sollte dem individuellen Bedürfnis Deines Hundes angepasst werden. Bei der Berechnung der Futtermenge hilft unser BARF-Rechner.
Darf ich Welpen mit rohem Fleisch ernähren?
Das ist in der Tat möglich. Werden Welpen von Anfang an roh gefüttert, wachsen sie gleichmäßig und gesund auf und zeichnen sich durch eine natürliche Agilität aus, die wir alle an Jungtieren so lieben. Das liegt daran, dass mit rohem Fleisch gefütterte Welpen alles erhalten, was sie für Wachstum und Entwickelung benötigen. Übrigens, wie all die Generationen von Welpen, die in der freien Wildbahn aufgezogen wurden und immer noch werden. Welpen können bei einer größeren Menge Pansen anfänglich mit Durchfall und Erbrechen reagieren. Du solltest deshalb den Welpen mit kleineren Portionen langsam heranführen.
BARF bei Katzen
Darf meine Katze rohes Fleisch essen?
Katzen sind wahre Karnivoren (Fleischfresser). Du benötigst für einen gesunden Stoffwechsel einen täglichen Fleischanteil von mindestens 95 %. In der Natur besteht ihr Speiseplan aus Mäusen, Vögeln, Fischen und Insekten. Daher liegt es in unserer Verantwortung, diese Zusammensetzung von Proteinen, Fetten, Kohlenhydraten und Ballaststoffen so natürlich wie möglich nachzuempfinden. Dabei hilft Dir unsere qualitativ hochwertigen Ergänzungsfuttermittel einen artgerechten Ernährungsplan zu erstellen.
Wie stelle ich am besten um?
Eine gesunde Katze kannst Du von jetzt auf gleich umstellen. Meist gestaltet sich dies bei den doch sehr eigenwilligen Tieren nicht immer ganz einfach. Am besten beginnt man mit gern gefressenen Sorten wie Geflügel oder Fisch. Auch Geflügelherzen werden gern genommen. Manchmal steigt die Akzeptanz, wenn das Fleisch etwas gegart wird. Wichtig ist, dass man eine Katze niemals über einen längeren Zeitraum hungern lassen darf, da sonst unter Umständen die Organe Schaden nehmen können. Etwaige Supplemente wie Pulver und Öl sollten langsam zugegeben werden.
Muss jede Mahlzeit ausgewogen sein?
Das ist weder notwendig noch möglich. Auch die Vorfahren der heutigen Hauskatze haben, soweit möglich, unterschiedliche Beute erlegt, um sich über die Abwechslung mit allem für sie Notwendigen zu versorgen. Du solltest also auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung achten. Eben ganz nach dem Vorbild der Natur.
Ist alles in Ordnung, wenn meine Katze jetzt weniger Wasser trinkt?
Als ursprüngliche Wüstentiere sind die Instinkte der Katze darauf programmiert, Flüssigkeit über die Nahrung aufzunehmen. Ihr Durstgefühl ist durch die natürliche Lebensweise ihrer Vorfahren wenig ausgeprägt. Dennoch müssen sie pro Tag zwischen 30 und 70 Milliliter Flüssigkeit zu sich nehmen. Die Feuchtigkeit in Trockenfutter liegt gerade einmal bei ca. 12 %. So erklärt sich weshalb viele Katzen dehydriert sind und immer häufiger unter Nieren- und Blasenerkrankungen leiden. Die Rohfütterung ist mit eine der besten Möglichkeiten, sein Tier ausreichend mit Wasser zu versorgen und Nierenproblemen vorzubeugen.
BARF allgemeine Fragen ?
Warum finde ich kein rohes Schweinefleisch im haustierkost.de Sortiment?
Schweinefleisch wird nicht roh an Katzen, Hunde oder Frettchen verfüttert. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, da Schweine am Aujeszky-Virus erkrankt sein können.
Das Aujeszky-Virus ist ein Herpes-Virus, dessen Hauptwirt das Schwein ist. Schweine überleben die Virusinfektion in der Regel, für Katzen, Hunde und Frettchen verläuft die Erkrankung meist tödlich.
Kann ich mich am rohen Fleisch mit Keimen infizieren?
Solange Du die geläufigen Hygienemaßnahmen wie Hände waschen, Arbeitsfläche/-utensilien reinigen etc. einhalten, ist die Gefahr nicht höher als bei jeder anderen Fleischzubereitung.
Warum werden die BARF Produkte nicht als Alleinfuttermittel deklariert?
Wir sind der Meinung, dass das ernährungsbedingte Wohl von Hunden, Katzen und Frettchen Vielfalt benötigt und keine perfekte Mixtur aus synthetischen Vitaminen und Mineralien, die in der Natur – Stichwort Beutetier - so auch nicht vorkommt. Aufgrund der Schwankungen der Nährstoffe von Naturprodukten gibt es aus unserer Sicht kein natürliches Lebensmittel, dass dem Hund oder der Katze zugleich alle nötigen Vitamine und Mineralstoffe liefert. Wir sehen daher all unsere Barfprodukte als Einzel- oder Ergänzungsfuttermittel an, die die Basis einer gesunden Ernährung bilden können und lehnen den Begriff Alleinfuttermittel in diesem Segment kategorisch ab.
Woher stammt das verarbeitete Fleisch?
Das Fleisch für unsere Produkte stammt ursprünglich aus der Lebensmittelgewinnung, es werden überwiegend Fleischabschnitte die bei der Zerlegung anfallen verarbeitet. Viele unserer Artikel sind zudem sogenannte Schlachtnebenprodukte, die in der deutschen bzw. europäischen Lebensmittelindustrie kaum eine Verwendung finden da wir Menschen diese überwiegend nicht als genusstauglich empfinden. Durch die Weiterverwertung dieser Produkte stellen wir sicher, dass die bereits geschlachteten Tiere ganzheitlich verwertet werden.
Das in unseren Produkten verarbeitete Fleisch unterliegt der Kontrolle der Veterinäraufsicht, sodass selbstverständlich keine kranken Tiere verarbeitet werden.
Der Großteil unserer Produkte wird in EU-zugelassenen Futtermittelbetrieben aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein hergestellt.
Alle Zulieferbetriebe und wir selbst unterliegen der ständigen Kontrolle durch die jeweiligen Aufsichtsbehörden. Die Produkte die als BIO gekennzeichnet sind kommen von BIO-Bauernhöfen, der Rest ist aus konventioneller Haltung (Weide und Stall) und Schlachtung.
Wie taue ich das Fleisch am besten auf?
Wir empfehlen Dir, das Fleisch über Nacht im Kühlschrank auftauen zu lassen. Entnehme das Fleisch bitte vor dem Auftauen aus der Verpackung und legen es in eine Porzellan- oder Glasschüssel, die Du z.B. mit einem Teller abdecken kannst oder nutze die im Shop erhältliche Lock & Lock Auftaubox mit Abtropfgitter.
Die Fleischsäfte enthalten zahlreiche Vitalstoffe, daher empfehlen wir Dir diese mit an Dein Tier zu verfüttern. Solltest Du noch teilweise gefrorenes Fleisch verfüttern, kann dies zu Magen- Darmproblemen führen. Aufgetautes rohes Fleisch ist im Kühlschrank 2-3 Tage haltbar.
Was ist wenn ich im Urlaub nicht BARFEN kann?
Urlaub ist für uns und unsere Vierbeiner die schönste Zeit im Jahr.
Aus unserer eigenen Erfahrung wissen wir, dass nicht immer die Möglichkeit besteht ausreichend BARF mit an den Urlaubsort zu transportieren.
Zudem ist das Thema artgerechte Rohfütterung nicht überall soweit verbreitet wie in Deutschland, sodass sich die Suche nach Frischfleisch oder Innereien wie z.B. Pansen häufig als sehr schwierig bis aussichtslos erweist.
Da meist auch nicht ausreichend Kühlkapazität vorhanden ist, ist auch die Lieferung an den Urlaubsort nicht immer praktikabel.
Wir empfehlen Dir daher unsere Singleprotein Reinfleischdosen oder BIO Reinfleischdosen, die ergänzt mit frischem Obst und Gemüse oder unseren glutenfreien Obst-/Gemüseflocken, sowie Öl und unserem BARF Mineral Vitamin Mix schnell Ersatz für die artgerechte Rohfütterung bieten.
Falls Dosen aufgrund des hohen Gewichts keine Alternative sind, kann auch auf unser getreidefreies Singleprotein Trockenfutter zurückgegriffen werden.
Botulismus, Neosporose und Toxoplasmose - Risikofaktor BARFen?
BARFen ist meiner Ansicht nach die gesündeste und artgerechteste Grundlage, unsere Hunde zu
ernähren. Dies bestätigen Ergebnisse aus meiner langjährigen Praxis.
Natürlich birgt rohes Fleisch auch ein höheres Risiko bakterieller oder parasitärer Belastung:
BOTULISMUS
hierbei handelt es sich um eine bakterielle Fleischvergiftung durch das anaerobe (nicht auf
Sauerstoffangewiesene) Bakterium Clostridium botulinum. Übertragungsquelle können rohes,
kontaminiertes Fleisch oder nicht fachgerecht eingefrorenes Gemüse sein, aber auch
abgestandene Pfützen in den Sommermonaten.
Clostridien sind Sporenbildner und könne folgende Symptome beim Hund verursachen:
- Lähmung beginnend an den Hinterläufen
- starkes Speicheln
- fortschreitende Lähmungen, die später auch das Zwerchfell betreffen können und zum Tod führen
- unkoordinierter Gang
Eine Therapie gestaltet sich schwierig.
Risikofaktor BARFen?
Herkunft des Fleisches sollte bestenfalls veterinärmedizinisch kontrolliert sein und von
lebensmitteltauglichen Tieren stammen. Eine durchgehende Kühlkette sollte gewährleistet sein,
ein Versand des Tiefkühlfleisches sollte z.B. in Thermoboxen erfolgen, günstig wirkt sich auch das
Bestellen größerer Mengen aus.
Beim Auftauen des Fleisches die Packung öffnen oder Fleisch ganz aus der Packung nehmen.
Fleisch nicht in der Mikrowelle oder in warmem Wasser auftauen.
Kurze Auftauzeiten wählen. Immer besser aufgeblähte Verpackungen entsorgen, Gefrierbrand
dagegen ist kein Grund zur Entsorgung.
NEOSPOROSE
hierbei handelt es sich um eine Infektion mit dem Protozoon Neospora caninum, welches den
Hund als Endwirt hat. Als Zwischenwirt fungiert häufig das Rind. Die Neosporen gehören zu den
Kokzidien und bilden in ihrem Endwirt Zysten.
Hauptansteckungsquelle beim Hund ist rohes Fleisch.
Das Krankheitsbild ist von neurologischen Ausfällen geprägt: Meningitis, Lähmungserscheinungen
der Hinterläufe, unkoordinierter Gang, Epilepsie, aber auch Muskel- und Leber- oder gar
Lungenentzündungen können auftreten.
Auch diese Erkrankung ist in vielen Fällen nur unbefriedigend zu therapieren, da sie oft erst spät
erkannt wird.
Hunde können auch symptomlos bleiben und Zysten im Kot ausscheiden, über die sich die
Wiederkäuer wieder anstecken können.
Risikofaktor BARFen?
In meiner Praxis werden alle Besitzer angewiesen, Fleisch NIE frisch zu verfüttern. Wird das
Fleisch tiefgekühlt oder auch erhitzt, sinkt das Infektionsrisiko auf nahezu 0.
TOXOPLASMOSE
hierbei handelt es sich um eine Infektion mit dem Erreger Toxoplasma gondii.
Hauptansteckungsquelle für den Hund sind Katzen, die im Fell durch ihr Putzverhalten Oozysten
verteilen und auch mit dem Kot ausscheiden oder rohes Fleisch (auch durch erbeutete Nagetiere).
Die Toxoplasmose ist eine Zoonose, d.h. der Mensch kann sich bei der Katze anstecken, beim
Hund jedoch nicht.
Der Hund kann folgende Symptome entwickeln:
- wiederkehrendes Fieber
- Leber- und Lungenentzündung
- Appetitlosigkeit
- Augenentzündungen
- neurologische Probleme
Die Therapie erfolgt antibiotisch.
Risikofaktor BARFen?
Auch hier gilt, dass man das Fleisch gut durchfrosten soll, bevor es aufgetaut verfüttert wird. Eine
Tiefkühlung von 24h bei -18° C wird als ausreichend angegeben, um infektiöse Oozysten im
Fleisch abzutöten.
Die Auftauzeit, Überprüfung der Fleischverpackung und des Fleisches auf Unversehrtheit sowie
die üblichen Hygienemaßnahmen sollten natürlich auch berücksichtigt werden.
Durch die Tiefkühlung des Fleisches, eine stets durchgehende Kühlkette und prompten Versand
kann man ein Infektionsrisiko des Hundes beim Verzehr von rohem Fleisch enorm minimieren.
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