Als Dominanzverhalten beim Hund wird oftmals ein aggressives Auftreten gegenüber Artgenossen beschrieben. Die Ursache dafür sehen viele in der Abstammung des Haushundes vom Wolf, der im hierarchisch geprägten Rudel lebt. Tatsächlich ist dieser Erklärungsversuch für das Dominanzverhalten eines Hundes aber längst überholt, denn auch wenn es im Rudel einen Chef gibt, leben wilde Wölfe in familiären Gruppen zusammen, die meistens von den ältesten Tieren angeführt werden. Unerbittliche Kämpfe und starke Konkurrenz um diese Rolle des Alphatiers gibt es da meistens nicht. Was hat es also mit dem viel zitierten Dominanzverhalten von Hunden auf sich – vom Ziehen an der Leine über das Ignorieren von Befehlen über aggressivem Verhalten gegenüber Artgenossen – und wie lässt es sich im besten Fall unterbinden? Im BARF-Ratgeber von haustierkost.de verraten wir es.
Dominanzverhalten eines Hundes gegenüber anderen Hunden
Dominanzverhalten eines Hundes gegenüber anderen Hunden ist eher untypisch, weil Hunde in der Regel keine Machtposition anstreben. Naturgemäß finden demnach keine Dominanzkämpfe unter Hunden statt, um Macht oder Position unter Beweis zu stellen beziehungsweise die Rolle des Alpha-Hundes einzunehmen. Stattdessen hat vermeintliches Dominanzverhalten einzelner Hunde gegenüber anderen Hunden einen anderen Hintergrund. Dieser besteht darin, dass die dominant oder aggressiv auftretenden Tiere sich möglicherweise von einem anderen Hund bedroht fühlen – zum Beispiel in Bezug auf Futter oder Territorium. Und um erkennen zu können, ob es sich um einen solchen Fall handelt, bedarf es einer Menge an Erfahrung und Hintergrundwissen, was nur ein Experte oder eine Expertin auf diesem Gebiet leisten kann.
Dominanzverhalten beim Hund unterbinden
Um Dominanzverhalten beim Hund zu unterbinden, galt über Jahre hinweg die These, dass Herrchen oder Frauchen an der Stelle Ihres Vierbeiners die Rolle als Chef des Rudels einzunehmen haben. Um diese Position des Hundes immer wieder zu bekräftigen und das Dominanzverhalten des Hundes zu unterbinden, gab es verschiedene Methoden. Eine davon war es, das Tier erst zu füttern, nachdem Herrchen oder Frauchen gegessen haben. Eine andere, dass Halterin oder Halter immer den Vortritt haben – ganz egal, ob es um den ersten Schritt aus der Tür heraus geht oder um den daran anschließenden gemeinsamen Spaziergang. Diese Versuche, das Dominanzverhalten eines Hundes zu unterbinden, beruhen jedoch auf der fälschlichen Annahme, dass jeder Hund die Rudelführerschaft übernehmen und dies durch dominantes Verhalten durchsetzen möchte. Tatsache ist aber, dass sich hinter der vermeintlichen Dominanz durchaus verbergen kann – und den bekommen Sie mit der richtigen Erziehung in den Griff.
Dominanzverhalten beim Hund: Spielt die Fütterung eine Rolle?
Dominanzverhalten beim Hund kann durchaus eine Frage der Erziehung oder auch Problem in der Kommunikation zwischen Mensch und Tier sein. Trotzdem kommt auch immer wieder die Frage auf, ob möglicherweise die Fütterung eine Rolle dabei spielt. Insbesondere ein Mythos in Bezug auf BARF hält sich in dieser Hinsicht hartnäckig, nämlich die Sorge, dass rohes Fleisch für Hunde diese aggressiv macht. Tatsächlich gibt es allerdings auch nach vielen Jahren der Forschung keine Belege dafür, dass rohes Fleisch Hunde aggressiv macht. Es ist nämlich vielmehr so, dass die Tiere keine Verbindung zwischen dem Fleisch in Ihrem Napf und dem Beutetier dahinter herstellen können. BARF-Fleisch ist also weiterhin die artgerechteste Fütterungsform für Vierbeiner.
Grundsätzlich möchten wir mit unserem Ratgeber Dominanzverhalten beim Hund einen ersten Einblick in das Thema geben, das ein äußerst vielschichtiges und daher unter anderem Grundlage der Arbeit von Tiertrainerinnen, Therapeuten sowie Tierärztinnen und Tierärzten ist. Die möglichen Ursachen für Dominanzverhalten beim Tier sind zahlreich und einige davon sind medizinischer Natur. Wenden Sie sich im Zweifel also an einen Profi, wenn Ihr Hund ein Dominanzverhalten an den Tag legt.
Quellen: