Hunde und Getreide – das ist eine Kombination, die von vielen Hundeliebhaberinnen und -liebhabern angezweifelt wird. Immerhin gehört Getreide für Hunde beileibe nicht zu den Favoriten auf dem täglichen Speiseplan. Zudem kommt es häufig als Füllmittel vor – gerade in minderwertigem Trockenfutter wird das Getreide gerne verpresst. Kein Wunder also dass der Gedanke an das BARFEN mit Getreide zunächst befremdlich wirkt. Dennoch können Hunde Getreide in bestimmten Situationen durchaus fressen. Wann genau Getreide für Hunde bei der Fütterung verwendet werden kann, lesen Sie in diesem Beitrag.
Getreide für Hunde: so füttern Sie Ihren Hund mit Getreide
Getreide ist für Hunde in der Natur kein wichtiger Teil der Nahrung. Zwar kann es vorkommen, dass im Fall eines Wildfangs über den Darminhalt geringe Mengen Getreide aufgenommen werden, am nächsten Feldweg an einer Ähre knabbernd wird man jedoch so schnell keinen Hund sehen. Der Hund benötigt die im Getreide enthaltenen Kohlenhydrate aus physiologischer Sicht nicht. Lediglich bei sehr aktiven oder für Sport genutzten Hunden, wie Schlittenhunden, können die im Getreide enthaltenen Stoffe für einen kurzen Energieschub sorgen. Alle anderen Hunde ziehen bei einer BARF-Ernährung die Energie aus anderen Komponenten ihres Futters, wie Fett und Eiweiß.
Wichtig ist es natürlich, vor dem BARFEN mit Getreide festzustellen, ob der Hund das Getreide überhaupt verträgt. Erhielt Ihr Hund beispielsweise bisher Trockenfutter und hat darauf mit anhaltenden Beschwerden oder Durchfall reagiert, kann der Getreideanteil ein Grund dafür sein. Gerade glutenhaltige Getreide, wie Weizen, Roggen oder Gerste, sind häufig für auftretende Futtermittelunverträglichkeiten verantwortlich. Glücklicherweise gibt es auch zahlreiche Pseudogetreidesorten, die ähnlich wie Getreide verwendet werden, dafür aber kein Gluten enthalten. Sie eignen sich für Hunde, bei denen eine Glutenunverträglichkeit (medizinischer Name: Zöliakie) festgestellt wurde. Halten die Reaktionen auf das Futter auch bei einer BARF-Fütterung ohne Getreide an, können auch andere Allergien die Ursache sein. Ihr Tierarzt kann einen entsprechenden Test durchführen.
BARFEN mit Getreide: drei Tipps
Das BARFEN mit Getreide, beziehungsweise Pseudogetreide, ist also grundsätzlich möglich. Dennoch sollten Sie auf einige Dinge achten.
- Getreide und Pseudogetreide sollten nicht mehr als 60 Prozent des pflanzlichen Anteils einer Portion ausmachen.
- Eine Rohfütterung ist nicht zu empfehlen – besser ist es, das Getreide gekocht oder über längere Zeit in warmem Wasser eingeweicht zu füttern.
- Bei Erkrankungen, wie Arthrose, Entzündungen oder Diabetes, sollte kein Getreide gefüttert werden: Die Umwandlung der Kohlenhydrate in Zucker kann den Erkrankungsverlauf begünstigen und in manchen Fällen sogar zu einer Magendrehung führen.
Getreide für Hunde nicht weiterverarbeiten
Getreide für Hunde sollte stets auch als Getreide verfüttert werden. In Getreideprodukten, wie Nudeln, ist in der Regel Gluten und viel Stärke enthalten. Eine Fütterung mit verarbeiteten Getreideprodukten erfüllt also keinen sinnvollen Zweck für die Ernährung des Hundes. Um eine Glutenentwicklung in der Nahrung oder bei Verdauungsprozessen auszuschließen, können Sie auf Pseudogetreide, wie Quinoa, Buchweizen oder Amaranth zurückgreifen.